Moto Guzzi Airone Sport

Die Airone wurde von Moto Guzzi in den Jahren 1939 bis 1957 gebaut und war das Nachfolgemodel der P.E. 250. Die hier vorgestellte Airone Sport wurde in den Jahren 1948 – 1953 produziert. Sie hatte 13,5 PS und war etwa 120 km/h schnell und zeichnete sich durch einen Dellorto SSI Vergaser aus.

Meine Airone Sport war Baujahr 1953 und ich habe sie 2003 in München mit italienischen Papieren erworben. Sie hatte nicht den typischen „Fischschwanzauspuff“ sondern einen Auspuff in Zigarrenform. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass sich im Laufe der Jahre schon einige der wenigen Pferdestärken verflüchtigt haben. Ein Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h habe ich mit ihr so gut wie nie erreicht. Aber es waren noch genug „Pferdchen“ da, um gemütlich mit 80 bis 90 km/h durch die Lande zu tuckern. 

Ich bin mit ihr zu verschiedenen Oldtimertreffen im In- und Ausland  gefahren und ich habe sie über viele Kilometer durch die französischen Cevennen „gescheucht“. Sozusagen als Test für die bedeutendste Oldtimerrallye für historische Motorräder in Italien, die Milano-Taranto. Daran wollte ich 2008 zum ersten Mal mit der Airone teilnehmen. Sehr blauäugig und ohne entsprechende Vorbereitung ging ich damals dieses Abenteuer an. Leider haben weder die Airone noch ich am Ende der Fahrt die Zielflagge gesehen. Bei der Airone hatte kurz vorm Ende der Fahrt ein Zahnrad über der Kupplung Karies bekommen und hat dadurch die Kupplung und den Kupplungskorb zerstört, eine Weiterfahrt war damit unmöglich geworden. Einige Tage zuvor hatte sie mich bei einem Bremsmanöver kurzerhand auf guten italienischen Betonboden befördert, so dass mein Schlüsselbein dabei durchbrach. Also auch hier nach einigen Versuchen trotzdem weiterzufahren, ein Totalausfall. Aber die Fahrt war für mich trotzdem ein persönlicher Glücksfall, da ich durch diese Fahrt viele neue Freunde vom Italorennstall in Mudau und vom Falcone Club gewonnen habe, denen ich auch noch heute sehr verbunden bin. Migo hatte damals die Airone wieder gerichtet und mein Schlüsselbein wurde im Krankenhaus in Heidelberg wieder zusammengeflickt, so dass ich bald zusammen mit der Airone wieder auf große Fahrt gehen konnte.

Nach dem Aufbau einer Nuovo Falcone 2014 durch unser viel zu früh verstorbenes Mitglied „Schorsch“ Bartel, war mir die Airone nun etwas zu langsam geworden und so stand sie in letzter Zeit einfach nur noch in der Garage herum. Daher hatte ich mich entschlossen, sie vor zwei Jahren zu verkaufen. Jetzt bereichert sie die Sammlung eines Clubmitgliedes im Sauerland und wird ab und zu wieder auf der Straße bewegt. Mehr Informationen hier.

Volker Neureither