Moto Guzzi GTS 500

Modell Typ GTS/S (Baujahr 1934-40)

Einzylinder Viertakt liegend
Hubraum: 498,4/88×82 mm
Ventilsteuerung: Einlass direkt/ Auslass über Stoßstangen und Kipphebel
Getriebe: 4-Gang Schubradgetriebe
Bereifung: vorne 3,25×19“/hinten 3,50x 19“
Tankinhalt: 12 Liter
mittlerer Verbrauch: 3,4 Liter/100 km
Gewicht: circa 160 kg
Höchstgeschwindigkeit:105 km/h

das hier präsentierte Guzzimodell ist so etwas wie der Inbegriff der eigentlichen Guzzi Ideologie, so wie sie Carlo Guzzi immer als ideale Verbindung von Fortschrittlichkeit und Effektivität im Kopf hatte. Eine Motorkonstruktion mit gegenüberliegenden Ventilen, die schon so in der ersten Guzzi, der Normale, erfolgreich und zuverlässig ihren Dienst taten. Nominell mit wenig Leistung aber mit einem Durchzug gesegnet, der ein 4-Gang Getriebe fast überflüssig machte. Ich kann das tatsächlich auch bestätigen: meine „Sport 15 von 1931 hat quasi den identischen Motor mit 13,2 Pferdchen aber nur mit 3 Gängen. Und das geht tatsächlich! Die Idee, das von Hitze belastete Auslassventil nach vorn in den kühlenden Luftstrom zu legen und dafür das Einlassventil direkt anzusteuern, unterschied sich revolutionär von anderen wechselgesteuerten Konstruktionen dieser Zeit. Durch seine nahezu sagenhafte Zuverlässigkeit fand diese Konstruktion auch Einzug in der Militärversion „Alce“ (Elch) und blieb so bis zum Ende des Krieges 1945.

Die GTS gilt als direkter Nachfolger der GT 16 und bildet somit das letzte zivile Modell mit Federpaket, so wie es auch in der GTV Verwendung fand. Das „GT“ steht für Grand Tourismo und somit immer für die gefederten Guzzi Modelle, von denen auf Grund des höheren Preises, meist weniger Stückzahlen gebaut wurden. Von der GTS wurden bis 1940 2652 Einheiten gefertigt, im Gegensatz zu 4004 Stück, der hinten ungefederten, starren Schwester „S“ (so wie ihr sie schnell und laut von Migo kennt). Es fährt sich wirklich sehr kommod und entspannt auf einer GTS, was euch auch Francobollo bestätigen kann, der schon so manches Treffen mit seiner GTS besucht hat. Die GTS gab es immer nur im hier vorgestellten Farbton „amaranto“ mit relativ viel Chrom und von Hand linierten goldenen und roten Zierstreifen, was aus ihr eine edle Erscheinung macht. Die elektrische Ausstattung kann variieren. Außer den bekannten Zulieferfirmen Bosch und Marelli wurde auch untypisch italienisch, but very british, Lucas eingebaut, so wie in dieser hier vorgestellten Version von 1939. Nach dem Krieg war dann Schluss, so dass die GTS als letzte echte Guzzi-Vorkriegsmaschine mit alter Technik bezeichnet werden kann. Weitere Infos: hier

 

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