Guzzino-Ausfahrt 2021 – O Glückes Geschick

Karl:

Mai 2021: Corona hat seit Oktober letzten Jahres alle geplanten Falcone-Treffen unmöglich gemacht.  Wintertreffen, Frühlingstreffen, alles Essig. Selbst die deutsch-niederländische Coproduktion am 5. Juni, der Brommerrit, wird abgesagt. Doch dann entschließen sich die OrganisatorInnen des Frühlingstreffs, am 5. Juni versuchsweise eine Guzzino-Ausfahrt anzukündigen. Ganz mutig, ohne Gewähr, und „nur, wenn Rudelfahren wieder erlaubt ist“. Die Gemeinde hofft. 

Dann, am 26. Mai, die ersehnte Nachricht: Das Treffen kann stattfinden! Der Sammelpunkt ist das Eiscafé von Angelo Longo in Wegberg, dem Bruder unseres Eiswagenfahrers und Falcone-Club-Mitglieds Antonio Longo. Angelo hat übrigens früher mit einer Nibbio an Crossrennen teilgenommen.

Die Wettervorhersage in den Tagen vor dem Treffen schwankte zwischen hervorragend bis grauenhaft. Am Vortag hatten die Unwetter zahlreiche Keller am Niederrhein und im Ruhrpott geflutet und es war völlig unwägbar, wie sich das am Samstag präsentiert. Da konnten wir nur hoffen. 

Morgens um sieben fuhr ich in Münster los, mit der Guzzino im Auto und allerlei Regenzeug. Auf einem verschwiegenen Parkplatz mitten in Wegberg traf ich die ersten Mittäter an: Roland und seinen Sohn Moritz. Wie sich herausstellte, waren sie über Nacht aus Tettnang am Bodensee angereist, das sind schlappe 600 km! Sie hatten eine Dingo Cross und eine Magnum mitgebracht. Bald darauf erschienen Jürgen und Horst aus dem Sauerland mit Guzzino und Hähnchen. Wir sattelten die Ponys und räntängtängtem zum Eiscafè. Dort fanden wir eine ganzen Schar kleiner Guzzis vor: Nibbio, Cardellino, Guzzino A und B, Galletto, Airone, und Peterles Nuovo bewachte den Haufen. Dazu als teutonisches Begleitfahrzeug eine Kreidler. Vor dem Cafè saßen die dazugehörigen ReiterInnen, und es war ein Flashback: Genau wie früher war es: Kaffee trinken und Benzin quatschen. Endlich! Und es war trocken!

Götz:

Jetzt geht mir aber doch die Düse…Inzidenzwerte sinken, das Impfgeschehen nimmt Fahrt auf und doch ist das Risiko für die Durchführung einer Veranstaltung mit Besuchern aus dem ganzen Bundesgebiet enorm. Was dürfen wir überhaupt und müssen wir das genehmigen lassen? 

Wer fragt bekommt Antworten, also lieber einfach mal machen und dann sehen wir schon.

Aber jetzt wird es real und es gibt kein Zurück mehr. Mit Rolf die letzten Details geklärt und die Mopeds gesattelt, um die Proberunde für die Ausfahrt abzufahren, Einkehrmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten festzulegen und natürlich auch die Zuverlässigkeit der kleinen „Radaubrüder“ zu prüfen. Über kleine und kleinste Wege knattern wir durch das Grenzland. Rolfs Zigolo zickt, aber das sollte als gutes Omen für die richtige Ausfahrt gewertet werden.

Samstag früh hat auch der Herrgott ein Einsehen und bietet ein graues, aber weitgehend trockenes Naturschauspiel. Also rein in die authentische Kniebundhose und die hohen Stiefel, um stilsicher die Cardellino zu pilotieren.

Groß ist die Wiedersehensfreude und den AHA-Regeln zum Trotz, wird geherzt, gelacht und gefachsimpelt, als hätte es die Pandemie nie gegeben. Da sich alle an unseren Appell nach geimpft, getestet oder genesen gehalten haben, können wir ungefährdet miteinander umgehen. So machen Veranstaltungen wieder Spaß und unsere vorherigen Sorgen erwiesen sich als unbegründet.

Ärger mit den Ordnungshütern gab es aber doch noch für ein kleines, unbeugsames Völkchen, welches sich in einer Art (Wohn-) Wagenburg am Abend noch die ein oder andere Gerstenkaltschale zu Gemüte führen wollte. Diese ungenehmigte Sondernutzung des Schwimmbadparkplatzes von Wegberg führte zum sofortigen Platzverweis und die armen mussten sich früher auf die Heimfahrt machen, als gedacht. Schade!

Roland & Moritz:

Hallo erst mal in die Runde, 

als ich das erste Mal etwas über ein Treffen kleiner Guzzis erfahren hatte, erzählte ich dieses ein paar bekannten Guzzi Kumpels, sowie auch beiläufig meinem Sohn Moritz, der das auch sofort super fand. Als dann die Veranstaltung immer näher rückte, beschlossen wir einfach kurzfristig auch zu kommen. Leider waren wir nur zu zweit, und auch nicht gut vorbereitet. 

Tags zuvor, (nach dem Feiertag) erst mal Moped startklar machen, – die Zulassung – Versicherung besorgen usw. Die Auswahl bei Moritz auf den Dingo Cross kam, da wir vor 6 oder 7 Jahren diesen schon mal in Mandello zum Treffen dabei hatten, und er meinte der würde auch gut laufen. Den Magnum hatte ich vor zwei Jahren schon mal bei einer Veranstaltung am Flughafen im Einsatz, und wusste , dass dieser alltagstauglich ist. 

So kam es, dass wir uns sehr früh (3 Uhr) auf den Weg zum Grenzlandring machten, um auch um 9:00 Uhr pünktlich dort zu sein. Wir waren sogar die ersten! – auf dem Parkplatz- , -wollen gerade noch ein bisschen schlafen, doch da kam schon Karl – und 20 min. später Horst – und alles nahm seinen Lauf. – anziehen – tanken – und ab zum Cafe Longo , wo sich auch schon andere Mitstreiter versammelt hatten. Alte Bekannte , und auch neue! 

Als dann Götz über das Vorhaben bezüglich der Ausfahrt berichtete, ….. nach Holland… auf kleinen Radwegen und Nebenstraßen  ..50. bis 60 km,… da kam ich mir vor wie beim Start der MITA! 

Aufs Moped und los – alles entspannt sich, nur mein Tankvolumen macht mir etwas Sorgen, doch auch das konnte man beim ersten Halt lösen, mit einer großen Spritze, Danke nochmals an die Spender. Die kleinen Reparaturen an der Kupplung  , nachstellen usw. , Schrauben die lose werden, Verlust von Teilen (Schalthebel) gehört dazu wie alles im Leben. 

Fazit 

Die Rundfahrt um Wegberg war super, und ein tolles Erlebnis, das glaub ich jedem der dabei war in Erinnerung bleibt. Danke an das Orga – Team, sowie alle die uns herzlich aufgenommen haben! 

Rolf

Verjüngungskur

Nach dem Motto: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, entschließen wir uns das Treffen durchzuziehen. Petrus hatte Einsicht mit uns und hielt dicht. 

Wir waren gespannt, wer alles teilnehmen würde und waren dann sehr überrascht, dass einige dabei waren, denen eine Anfahrt von über 600 km, um an einer Ausfahrt von 60 km Länge mit Gleichgesinnten teilzunehmen, nichts ausmachte! Chapeau! oder Rispetto! Wie tief muss da der Guzzi Virus sitzen, der diese Jungs infiziert hat? Besonders aber haben wir uns über Pit`s Anwesenheit gefreut und dass er ein Hähnchen ausführen konnte. Alles nahm seinen Lauf – Begrüßung – Kaffee + Eis – Benzingespräche – tolle grenzüberschreitende Ausfahrt mit Pausen und Imbiss.

Aber für mich lag der absolute Höhepunkt dieser Fahrt auf den letzten 5 Kilometern. Auf einmal war ich 45 Jahre jünger! Was war passiert? Roland zog flachliegend mit seiner Magnum an mir vorbei. Ich in seinem Windschatten, Gasschieber am Anschlag und alles gebend kam die Nibbio dann bis auf gleicher Höhe neben ihm ran. Aber dann: Ein Trio Guzzinos mit gerade aufrechtsitzenden, gestandenen Männern mit einem Grinsen im Gesicht, welches nicht größer hätte sein können, zog an uns vorbei. Man munkelt diese Maschinen haben getunte Motoren und nicht zugelassene Schalldämpfer.

Fantastisch! Wir bedanken uns bei allen Anwesenden für diesen schönen Tag. Fortsetzung des Guzzinotreffen unbedingt erwünscht! 

Danke Carlo, toller Club.

Jürgen +  Horst

Das Telefon unterbricht mich bei so wichtigen Fragen wie: „Erst Frühstücken und dann Zeitung lesen oder erst nur Kaffee und Zeitung?“ 

Ja ja, wir Rentner haben noch was vom Leben und jawohl ich genieße es in vollen Zügen. 

Horst ist am anderen Ende der Leitung; sein Ausflug mit dem Wohnmobil findet wegen technischer Probleme nicht statt. Er fragt, ob wir nicht zusammen der Einladung nach Wegberg folgen sollen. Natürlich werden die wichtigen Entscheidungen bezüglich Kaffee und Zeitung sofort verworfen und die Antwort meinerseits ist ein sofortiges „Natürlich keine Frage! “

So packe ich am Samstag morgen meine Guzzino auf den Anhänger und fahre nach Lüdenscheid zu Horst. 

Dort angekommen, wartet Horst mit gepacktem Anhänger auf mich. Wir laden die Guzzino zu dem Galletto, die Horst mitnimmt und so können wir uns mit einem Auto und einem Anhänger auf den Weg machen. „Greta wird uns dankbar sein!“

In Wegberg angekommen, sind schon Roland, Moritz und Karl vor Ort. Wir begrüßen die Drei kurz und laden die Mopeds ab und knattern gleich um die Ecke zum Eiskaffee. 

Hier herrscht schon reges Treiben. Es ist ein Freude die Gesichter wieder zu sehen, die man so lange nicht zusehen bekommen hat. Als ich erfahre, dass die Ausfahrt ca. 60 km lang geplant ist, wird mir ein wenig mulmig. So weit bin ich noch nie mit der Kleinen gefahren, da ich sie erst gerade von Freund Kalla übernommen habe und bisher nur um die Ecken geknattert bin. 

Aber hier ist alles ganz anders als bei uns im Sauerland, wo ich an manchen Steigungen den ersten Gang brauche. Es geht ganz entspannt nur gerade aus über eine super ausgearbeitete Strecke mit Zwischenstopps zur Stärkung der Bezwinger dieser PS- Monster. 

Nach der Ankunft im Eiskaffee ohne Ausfälle (von verlorenen Schalthebeln mal abgesehen) ziehen wir bei Eis und Kaffee ein positives Resümee. Wir quatschen noch ein wenig und dann ist es an der Zeit wieder zu verladen und den Heimweg anzutreten. 

Auf dem Rückweg nicke ich ein und träume einen bösen Traum: „Wir schreiben das Jahr 2038. Die Guzzino musste als Fahrzeug mit Verbrennungsmotor eingeschmolzen werden. Jetzt lebt sie als recycelter Batterieträger in einem 3,5 Tonnen Elektro- SUV, der mit einem Fahrer besetzt ist, der die dritte Chai- Latte ins Großraumbüro mitbringt, wo „Umwelt- verträglichen“ E-Fahrzeuge von jungen Konstrukteuren konstruiert werden.

Horst tritt auf die Bremse und ich wache auf, wir sind zu Hause. Die wirklich nachhaltigen Mopeds werden abgeladen und verschwinden wieder in der Garage.

Vielen Dank an die Organisatoren für die geleistete Arbeit ,es war ein toller Tag. 

Wir hoffen auf eine Wiederholung 

Jürgen mit der Kreidler

Das 1ste Treffen dieses Jahr, endlich wieder bekannte Gesichter sehen. 2 Wochen vorher die Guzzino versucht zum  laufen zu bringen, ohne Erfolg. Simmerring zum Getriebe undicht und Lager auch nicht mehr gut, also muss ich das Florett nehmen. Kleine Probefahrt im Ort und direkt liegen geblieben! Der 50jährige Kerzenstecker mochte nicht mehr.

Am Samstagmorgen in Burkhards Transporter geladen und los zum Wohnmobilstellplatz in Wegberg. Ausgeladen und mit dem Pfälzer Peterle zum Eiscafe gefahren. Wir waren die ersten, so nach und nach kamen alle an. Nach einigen Cappuccino und Kaffees ging es dann los, bei einigen gewiß mit Spannung, ob die alte Technik hält. Meine Kreidler ist gut gelaufen, hat ordentlich genebelt. Direkt hinter Götz konnte ich das Tempo auch mithalten, alle anderen waren schneller. Das war eine sehr schöne Runde über kleine Sträßchen und Radwege. Vielen Dank an Dagmar, Rolf und Götz!

Das nächste Mal hoffentlich mit Guzzino!

Peterle

Endlich mal wieder Freunde sehen!

Corona, Corona ………nichts anderes hört man im Fernsehen in der Zeitung und auch zu Hause. 

Das was mich nervt, ist die Tatsache, dass die letzten Treffen, wie Wintertreffen in Much, Frühlingstreffen in Niederbonrath, das Guzzitreffen in Perk abgesagt werden mussten weil es nicht ging…..

Nun, da ich jetzt seit dem 01. Februar in der passiven Altersteilzeit bin, d.h. nicht mehr Arbeiten gehen muß, haben auch die sozialen Kontakte bei mir nachgelassen. Keinen Plausch bei der kleinen Tour oder auf dem Bikertreff im Pfälzer Wald oder einfach mal abends mit der Familie Essen gehen. Nichts ….Nada…

Auf das, was ich mich gefreut habe, wie ich in der neuen Falcone Post gelesen hatte, dass es am 5. Juni ein Guzzino-Treffen geben soll, habe ich mich sofort entschlossen, nach Wegberg zu fahren.

Eine Guzzino hab ich ja nicht, aber egal. Die Carabinieri tut es auch. Ist ja eine Guzzi……..

Aber nur für Samstag ! Dachte ich …….Nein………Mein Anreise werde ich vorverlegen. Nun war ich schon dienstags in Wegberg angekommen und nutzte die Tage bis Samstag für ein paar Touren in der nahen Umgebung.

Die Vorfreude auf Samstag …….Endlich wieder Freunde sehen…  den 2-takter Geruch in der Nase zu spüren. Mit auch allen mal wieder einen schönen Tag zu erleben…….

Mann, war ich nach diesem Tag glücklich!

Gruß und bleibt alle gesund!