Es ist schon viel über die MiTa in der Falcone-Post geschrieben worden, deshalb nur ein paar Eindrücke von mir:
Auch der neue Startort Novegro ist Mückenverseucht. Während der Wartezeit auf den Start um Mitternacht das Leder auszuziehen war keine gute Idee. Ich hatte total zerstochen mein Beine!
Die Nachtfahrt der ersten Etappe braucht man gutes Licht. Deshalb hatte ich an meiner Eldorado Zusatzscheinwerfer installiert, die die Nacht zum Tag machen sollten. Soweit die Theorie, jedoch am Vorstart ging nichts mehr. Die Sicherungen in der Lampe hatten schlechten Kontakt. Nachdem ich sie etwas nachgebogen hatte, stand dem Start nichts mehr im Weg. Es konnte losgehen.
Die ersten Kilometer bin ich völlig ahnungslos hinterhergefahren, bis ich dann endlich kapierte, wo ich die Richtungspfeile suchen musste. In Crema war der erste Halt. Wir, mit den moderneren Maschinen, fuhren außerhalb der Wertung und mussten als „Verkoster“ alle Leckereien an den Zwischenstationen probieren und das Essen auch bewerten. Mir hat es bei allen Stationen der Mita geschmeckt.
In der Nähe von Mantua wurde es langsam hell, ein schönes Erlebnis, wenn man so in den Sonnenaufgang „hineinfährt“. In Castenaso bei Bologna erreichten wir dann unser Hotel, wo es auch mal was anderes zu trinken gab als Wasser.
Die nächste Etappe von Castenaso über Mugello nach Perugia führte über den Futa Pass. Die Temperaturen wurden angenehmer, nur noch 30°. Die Landschaft wurde schöner und die Straßen schlechter! Auf diese Etappe sind viele Teilnehmer zu schnell gefahren, so dass es abends dann eine Ermahnung von der Tourleitung gab! Dies ist ja eine touristische Veranstaltung und kein Rennen.
Aber auch langsames Fahren schützte uns nicht vor der Dummheit der anderen! Leider gab es einen schweren Unfall eines Vereinsmitglieds, dem die Vorfahrt genommen wurde. Inzwischen geht ihm wieder etwas besser aber das Motorrad ist nur noch Schrott. Geschraubt wurde natürlich auch. Es war schön zu sehen, dass die Fahrer sich gegenseitig halfen um die alten Mopedle wieder flott zu bekommen. Für uns als Verkoster, mit unseren moderneren Maschinen, war es ja etwas leichter die ca.1.800km zu absolvieren. Die wahren Helden sind aber die Fahrer der Klasse bis 75ccm. Mit den wenigen PS und manchmal nicht so optimalem Körpergewicht, alle Achtung, da gehört schon eine Portion Mut dazu, ins Ziel zu kommen.
Schön war es auch hinter zwei 125er MV herzufahren, die mit Rizinusöl fuhren. Für den typischen Zweitaktgeruch sorgten auch unsere Vespa- und Lambrettafahrer, teils mit heftig schnellen Motoren. Die älteste Maschine war eine Moto Guzzi Sport von 1927 die leider am 4 Tag ausgefallen ist (Zylinderstehbolzen ausgerissen), während die GT 16 von 1931 aber problemlos ins Ziel gekommen ist. Zwei Indian Scout 750 von 1928 waren die hubraumstärksten Maschinen und auch heftig laut. Die Gilera Saturno und die Guzzi Dondolino waren aber auch nicht zu überhören Laut war es auch abends im Speisesaal des Hotels, als uns eine Opernsängerin das Essen versüßte. Nach den Etappen gab es meist in der Bar des Hotels ein Bier oder einen Aperol, dann war duschen und wieder Essen angesagt. Es war aber auszuhalten!
Am letzten Abend dann die Siegerehrung und Auszeichnung für den Falcone-Club als ausländischer Verein mit den meisten Teilnehmern. Eine tolle Veranstaltung ging zu Ende. Vielen Dank an das Organisationsteam, das wie immer sein Bestes gegeben hatte, um uns dieses Erlebnis zu ermöglichen. Jürgen Rathje