Spendenaufruf für Hilfsbedürftige!

Liebe Freundinnen und Freunde des Falcone-Clubs,

unter dem Motto „Der Falcone-Club hilft“ rufen wir euch zu einer großzügigen Spende für die Opfer des epochalen Hochwasserkatastrophe in Deutschland auf. Viele Mitglieder des Falcone-Clubs leben in den Hochwassergebieten und darum herum. Wenn auch, soweit wir wissen, niemand persönlich mit dem Verlust von Leib und Leben oder der Vernichtung von Hab und Gut konfrontiert war, ist es doch so, dass wir, der Falcone-Club, uns spontan entschlossen haben, zu helfen wie und wo wir nur können. Uns ist völlig klar, dass wir keine zerstörten Häuser aufbauen können, aber mit unseren bescheidenen Mitteln können wir zielgerichtet einzelnen Personen oder Familien helfen, die nicht so auf dem „Radar“ von Staat oder großen Organisationen sind. Diesen Menschen in dieser schwierigen Zeit eine kleine Freude bereiten, ihnen vielleicht auch einen kleinen Teil ihrer Sorgen zu nehmen, dafür lohnt es sich zu kämpfen. Lasst uns also zusammenstehen und zeigen, dass uns das Schicksal dieser Menschen nicht egal sein kann, lasst uns zeigen, dass es in einer immer egoistischer werdenden Welt noch Freunde gibt, die Mitgefühl zeigen, die helfen wollen und es auch können.

Auf unserem Sommertreffen Ende Juli in Much hatten wir damit angefangen und eine Sammelaktion unter den Teilnehmern durchgeführt – knapp 5.000 Euro konnten wir als tollen Erfolg verbuchen.

Darüber hinaus haben wir ein Spendenkonto eingerichtet:
 
Kontoinhaber: Falcone-Club
IBAN: DE07 8306 5408 0005 2223 03
BIC: GENO DEF1 SLR
Deutsche Skatbank
 
Unter dem Stichwort: „Hilfe für Hochwasseropfer“ könnt ihr dort eure Spenden hinüberweisen. Jeder Euro ist wichtig und er hilft an der richtigen Stelle.

Was aber genauso wichtig ist, dass die Öffentlichkeit von unserer Aktion erfährt. Deshalb bitten wir euch, euren Freunden und Bekannten, an eurem Arbeitsplatz den Kolleginnen und Kollegen, in eurer Freizeit, eigentlich jedem, bei dem sich die Gelegenheit ergibt, von dieser Aktion zu erzählen und für eine kleine Spende zu werben. Das Gefühl geholfen zu haben und die Menschen in Not, denen geholfen wurde, werden es euch danken.

Inzwischen wurde einige der Spenden an besonders bedürftige Familien übergeben, die so gut wie alles verloren haben. Hier sind die Storys von unserer Hilfeaktion.

15.03.2022 – Bilanz unserer ersten großen Hilfsaktion

Liebe Freundinnen und Freunde des Falcone-Clubs,

in den letzten neun Monaten habt ihr alle bewiesen, dass ihr ein großes Herz habt und fleißig für unsere Aktion „Der Falcone-Club hilft“ gespendet habt. Insgesamt kamen genau 18.790,86 € an Hilfsgeldern zusammen, die wir fast bis auf den letzten Cent an Hilfsbedürftige der Flutkatastrophe ausgegeben haben. Dann kam Putin und überzog die Ukraine mit einem verantwortungslosen, menschenverachteten und kriminellen Angriffskrieg, für den er hoffentlich eines Tages zur Verantwortung gezogen wird. In der Zwischenzeit sterben jeden Tag, auch während ich hier diese Zeilen schreibe, Frauen, Kinder und Soldaten. Nie hätten wir uns vorstellen können, dass so etwas in Europa in der heutigen Zeit passieren könnte.

Hilfe für die Menschen in der Ukraine – Unser nächstes Hilfsprojekt


Spontan haben wir die letzten 300,00 € aus unserer Hilfsaktion für einen Hilfskonvoi, der in die Ukraine fährt, als Benzingeldzuschuss gegeben. Damit ist unser Spendentopf endgültig leer, was aber nicht heißen soll, dass Ihr nicht nochmal in euren Geldbeuteln nachschauen könnt, ob ihr den Topf wieder etwas mit Spenden anfüttern wollt. Ich denke, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten mit einer Flüchtlingswelle von Frauen und Kindern aus der Ukraine rechnen müssen. Das wäre ein schönes Ziel für unser nächstes Hilfsprojekt, das wir Dank eurer Unterstützung angehen wollen.

Ich zähle auf euch!    Euer Volker (Admin)

01.03.2022 – Unsere vorerst letzte größere Hilfsaktion 

Hallo amici,

überschattet durch die fürchterliche und menschenverachtende Invasion Russlands in der Ukraine, möchten wir doch nicht vergessen von unserer vorerst letzten größeren Hilfsaktion für die Flutopfer an Ahr und Erft zu berichten:

Es gibt Familien, die tatsächlich von den unglaublichen Ereignissen so stark traumatisiert sind, dass sie nicht einmal fähig waren, Hilfe anzufordern und Hilfe anzunehmen. So ein Fall ist die Familie N. aus Blessem. Ich lernte sie kennen, als wir unsere Spendenbriefe zu Weihnachten an Menschen verteilten, die regelmäßig zur Essensausgabe der freiwilligen Helfer kamen. Jeder, der hier nach sechs Monaten noch dankbar seine Mahlzeiten empfängt, ist noch lange nicht über dem Berg!

So fiel mir besonders die bei jedem Besuch immer mehr kraftlos wirkende Mutter Claudia in Begleitung der 9-jährigen Zwillinge auf.

Ich sprach sie darauf an und bemerkte einen nicht ausgesprochen Ruf nach Hilfe in ihren müden Augen. Darauf hin schaute ich mir ihre Wohnverhältnisse an. Es gab nur noch zwei bewohnbare Räume im 1. Stock. Dort befanden sich bei meinem Besuch sieben Personen: Mutter Claudia, der  traumatisierte Vater mit der kleinen Dreijährigen auf dem Schoß, die mir schon bekannten Zwillinge, die Großmutter und der Großvater, komplett pflegebedürftig im Rollstuhl. Der Hausflur diente als ausgelagerter Schrank für Kleidung und Hausrat. Im ganzen Haus roch es feucht und übel nach Schimmel.

So konnte und durfte das nicht weitergehen!

Durch gute Kontakte zu Helfern und „Engel Monika“ nahmen wir die Organisation zur kompletten Entkernung des Wohnhauses in die Hand und knüpften Kontakte zu Fachfirmen. Die darauf schnell ausgeführten Arbeiten am Haus konnten gerade noch den Abriss mit Totalverlust verhindern. An diese Familie gingen dann die noch verbleibenden 3000,00 € aus unserer tollen, gemeinsamen Spendenaktion hin! Und auch wenn es bei weitem nicht die Kosten deckt, haben wir, so glaube ich, mit dieser Finanzspritze eine Art lebenserhaltende Injektion verabreicht.

Hier die Dankesworte an Euch von Mutter Claudia:

„Lieber Matthias, sorry? und lieben Dank für die Erinnerung. ?Jetzt muss nur noch ein kleiner Teil des Treppenhauses und die unteren Klinker der Aussenfassade (auf ca. 70 cm Höhe) entfernt werden, dann sind die Abbrucharbeiten beendet. Wahrscheinlich noch ein bis zwei Tage. Zur Zeit bin ich froh, keine zusätzlichen Termine zu haben. Erst war meine Mutter wegen einer Herzkatheteruntersuchung im Krankenhaus und ich war mit den Kindern und parallel mit meinem Vater ziemlich ausgelastet. Dann ist mein Vater vor einer Woche mit einem bakteriellen Infekt vom Notarzt eingewiesen worden. Dadurch dass Frauenthal überschwemmt wurde, ist es schwierig mit der Versorgung. Der Notarzt hat in Brühl, Hürth, Hohenlind, Uniklinik angefragt, überall Absagen. Frechen hat ihn auf genommen, aber trotz mehrfacher Mitteilung an Ärzte und Schwestern haben sie ihm kein Bett mit Bettgitter gegeben, da angeblich keines frei war. Letzten Freitag wurde er entlassen und zuhause sind uns blutende Wunden an den Beinen und Armen und eine Kopfverletzung aufgefallen. Bei Nachfrage haben sie zugegeben, dass er in der letzten Nacht vor Entlassung aus dem Bett gefallen war. Ich habe dann den Hausarzt kommen lassen, der alles versorgt hat. Nach Frechen nie wieder… Heute habe ich einen Termin mit Alexander bei einer Logopädin, da er stottert/ holpert und wir die Logopädie damals nach der Flut abgebrochen haben. Constantin muss zur Blutentnahme und Kontrolle der Schilddrüse, da er permanent antriebslos ist und seine Hausaufgaben nur mit viel Druck etc. im Schneckentempo erledigt?. Liebe Grüße Claudia??


Lieber Matthes, wir sind tief gerührt von Eurer wunderbaren Unterstützung für uns.?? Wir dachten, dass wir das alles nie schaffen werden. Ihr habt uns ein großes Stück Zuversicht geschenkt. Dafür sind wir Euch sehr, sehr dankbar. ?? Fühlt Euch alle ganz herzlich von uns umarmt.?? Liebe Grüße Claudia ?

24.12.2021 – Ein VW Golf IV wird als Spende übergeben

Es geht weiter….

Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Es war ein ereignisreiches und selten freudiges Jahr, begleitet von schlechten Meldungen und Katastrophen. Jetzt zu Weihnachten ist vielen Betroffenen nicht unbedingt zum Feiern zumute. Um so mehr ist ein Zeichen der Hoffnung und ein Lichtblick am verhangenen Himmel in diesem Jahres so viel wert, so dachten Tom Kunz und meine Wenigkeit. Wir nahmen uns vor unser Spenderauto (einen VW Golf IV, den Tom günstig auftat und liebevoll wieder frisches Leben einhauchte) pünktlich zum Fest zu verschenken.

Nur wie die geeigneten Menschen hierzu finden?

Es ergab sich am Weihnachtsmarkt von Dernau. Meine Schwester hatte die Idee umgesetzt, einen Geschenkestand für Kinder zu schaffen, damit diese für ihre Eltern kleine Geschenke zum Fest aussuchen konnten. Wir lernten dort die kleine Jule kennen, die ein „Woozle Goozle“ Fan ist und ich daher nicht umhin konnte, ihr meine Woozle-Glücksbringer aus dem Auto zu schenken. Für euch ältere Menschen wohl nichts-sagend, aber Woozle ist für die Kinder heute Kult, so wie es für uns früher der rosarote Panter war. Jule wurde von ihrer Omi Petra begleitet. So erfuhren wir von dem zerstörten Haus und den weggespülten Autos der Drei-Generationen-Familie.

Schlüsselübergabe

Die Frage, ob Bedarf nach einem Auto bestünde wurde verneint. “Es gäbe da bestimmt noch andere, die ein Auto nötiger hätten“. Aber diese typische Reaktion der Betroffenen habe ich jetzt schon so oft gehört und ich wusste: Das ist unsere Familie für den Spendengolf! Tom veranlasste alles weitere und in letzter Minute am Heiligabend war es dann soweit. Der VW war zugelassen und angemeldet und die Überführung von Lindlar nach Dernau konnte starten. Tom mit Frau Doris schafften es pünktlich zur Ahr im silbergrauen, leicht betagtem aber zuverlässigem Golf. Wie gut passt dieses Auto doch zum Charakter unseres Clubs: Einfach WunderbAhr! Die Familie empfing uns vor ihrem Haus, wo schon so vieles wieder in Ordnung gebracht wurde, aber längst noch nicht alles. Oma Petra, Mutter Sabine, Leonie und Jule bedanken sich gemeinsam: “Eine Sorge weniger! Ihr seid so tolle Menschen!“ Damit seid natürlich ihr, ihr lieben Falconisti  und Spender gemeint, und natürlich auch Tom´s Mutti, die dafür sorgte, dass der Tank voll war. Den zusätzlichen Geldbrief für Steuer und Versicherung habt ihr alle durch eure Spenden ebenfalls ermöglicht.

Zur Übergabe scheint die Sonne

Pünktlich zum obligatorischen Übergabefoto machte Petrus, oder wer auch immer da oben für die Steuerzeiten zuständig ist, seine dunklen Pforten an diesem Heiligen Nachmittag des Weihnachtsfestes auf. So schien für diesen Moment die Sonne auf die Familie, das Auto und das so arg gebeutelte Ahrtal. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist! Allen eine besinnliche Zeit zwischen den Jahren, und dass das Licht uns auch weiterhin für unsere Aktionen durch 2022 begleiten möge. Euer Mattheo, Tom, Mama Tom, Woozle Goozle, Jule, Golf IV und immer wieder Moto Guzzi.               

30.11.2021 – Weihnachtsaktion mit kleinen Spendenbriefchen

„Hohoho, es Weihnachtet sehr“ heißt es jetzt, denn die Adventszeit hat begonnen. Normal ein Fest der Freude. Die Wochen vor Weihnachten sind aber für viele unser Betroffenen an Ahr und Erft jetzt eine ganz besonders harte Zeit. Da liegt es doch nahe unseren Spendentopf weiter zu verteilen. „Advent“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Ankunft“. Doch hier ist von Ankunft noch nicht viel zu spüren. Von den wirklich großen Spenden der Regierung und den großen Fernsehaktionen ist bisher wenig, bis gar nichts angekommen.

Unserer Aktionen sind zwar klein aber sie kommen zumindest an!

So konnten wir mehrere Weihnachtsbriefe während der Essensausgabe in Blessem an Bedürftige verteilen. So können sich diese Menschen, meist alleinstehende ältere Personen, ein bisschen auf Weihnachten freuen. Über die gute Fee, Monika Winkler, haben wir dort einen guten Kontakt. Sie weiß wo es wirklich brennt oder besser gesagt: Dort wo die Kerzen am Baum noch lange nicht brennen werden. Mit kleinen Weihnachtsgestecken und Geschenken, von unseren Frauen gebastelt, wurden die Übergaben weihnachtlich begleitet. Adelheid, unsere Sockenfrau, die dank uns wieder ihr Märkte besuchen kann, spendierte einige ihrer berühmten warmen Merino-Falcone-Socken dazu! Sie will was von ihrem Glück durch uns an andere zurückgeben.

Leute… so geht’s!

So sehen unsere Weihnachtsbriefe aus.


Die „Kleine Rast“ von Jan und Katja in Blessem, die uns auch so am Herzen liegt, organisierte ihren 1. Weihnachtsmarkt. Hier fehlt aber immer noch Geld für den Ausbau. Wir konnten noch mal eine schöne Geldsumme nachlegen. Es ist wichtig, da die „Kleine Rast“ für viele eine Anlaufstelle zum durchschnaufen und neue Energie tanken geworden ist. Ein Wintergarten wird bald errichtet, der aber beheizt werden muss. Einen Ofen konnten wir durch Volker Neureither organisieren, der bis zur endgültigen Installation von zwei neu angeschafften 4.2 KW-Katalytofen (BlackFriday läßt grüßen) des Falcone Clubs ersetzt wird. Die Öfen werden unter der Woche auch an die Arbeiter in den kalten Baustellen verteilt. So kommt etwas Wärme in die kalte Jahreszeit und auch in die Herzen der Menschen dort. Damit wir weiter machen können, macht weiter Werbung für die gute und wichtige Sache. Jeder Euro hilft!

Hier nochmal die Kontoverbindung für eure Spenden:

Kontoinhaber: Falcone-Club
IBAN: DE07 8306 5408 0005 2223 03
BIC: GENO DEF1 SLR
Deutsche Skatbank


01.11.2021 – Schrauberaktion in Ahrtal

Nachdem wir nun schon sehr viel mit dem Spendenschwerpunkt Erftstadt getan hatten, konnten wir nun unsere Kontakte zur Hilfe ins Ahrtal ausweiten. Durch meine Schwester Angelika erfuhr ich von der Helferwerkstatt in Walporzheim.
 
 
Diese direkt hinter Ahrweiler gelegene und extrem betroffene Gemeinde hat zum Glück eine funktionierende Gemeinschaft, so dass hier auf völlig privater Basis ein komplettes Dorf zur Selbsthilfe entstand. Das gesamte betroffene Ahrtal profitiert hiervon.  Unter anderm agiert hier die Helferwerkstatt Walporzheim, die aus Containern und Zelten eine provisorische Auto- und Motorradwerkstatt geschaffen hat. Motorradschrauber sind rar, und somit liegt es nahe, dass wir vom Club mit unserem „Know-how“ zur Hilfe beitragen wollen. So konnten wir auch beweisen, dass wir es nicht nur bei Geldspenden belassen wollen.
 
 
Die spontan zusammengerufene Truppe bestand aus Migo Meyer, Tom Kunz, Benedikt Lenzen, Lutger Ellenberger und Peter Gieraths und meine Wenigkeit, Matthias Auth.
 
Hier großen Dank an meine Schwester Angelika, die den Anstoß gab und „mille grazie“ auch an Tom Kunz für die Vernetzung mit der Organisation. Auch sonst haben diese beiden sich ideal ergänzt. Sie, die für den Kaffee sorgte, und er, der ihn literweise konsumierte.
 
Migos Feuerwehrauto mit Falcone Banner und Stornello Regolarita zeigten nun auch optisch, dass der Club im Ahrtal agiert. Etwas später dann machten wir uns auch akustisch bemerkbar, und waren im ganzen Helferdorf zu hören.
 
 
Nach jeder erfolgreichen Neubelebung eines abgesoffenes Rollers gab es Jubel und Applaus. Die waffelbackenden Frauen vom unweit entfernten Aufwärmzelt zählten fleißig mit. „Ihr habt ja sieben Maschinen gerettet!“, so die Feststellung, als uns als Dankeschön warme frische Waffeln gereicht wurden. Diese Zahl mussten wir leider auf fünf  nach unten korrigieren. Einmal haben wir uns zu früh gefreut, aber an dem Ding aus „China“ war echt nix mehr zu retten. Und bei einer schönen Piaggio waren halt zwei Versuche nötig, bis sie richtig lief. Aber Doppeljubel kann nie schaden, und so kam auch der Spaß und das zufriedene Gefühl nicht zu kurz, obwohl es für einige von uns das erste mal war, direkt vor Ort zu stehen und die immer noch verheerenden Folgen dieser Katastrophe zu spüren. Für die Helferwerkstatt gab es auch noch eine kleine Geldspende aus unserem Spendentopf. Wir überlegen uns, diesen bei Bedarf auch noch weiter  aufzustocken.
 
 
Ich glaube, dass wir nicht zum letzten Male hier geholfen haben. Es gibt noch Arbeit und Motorräder in Hülle und Fülle, die unsere helfenden Hände gebrauchen können. Bitte meldet euch bei uns, wenn ihr euch dazu berufen fühlt,  hier mitzuhelfen. ahrtal@falcone-club.de Bis dann, ci vediamo im Ahrtal in Walporzheim! Wir freuen uns auf euch!
 

22.09.2021 – Unsere „Sockenfrau“ im italienischen Fernsehen!

Das italienische Fernsehen berichtet von der Hochwasserkatastrophe. Und zufällig gibt unsere „Sockenfrau“ am Schluss ein Interview. Seht selbst:


15.09.2021 – Das zweite Motorrad wurde übergeben!

Nachdem wir, meine Frau Doris und ich, über FACEBOOK bekannt gegeben hatten, dass wir eine YAMAHA XJ 600 (1. Motorrad von Doris) ins Ahrtal verschenken wollen, meldete sich eine junge Frau, Lisa F., und erkundigte sich nach den Voraussetzungen. Nach einigem Geschreibe stellte sich heraus, dass sie das Motorrad nicht für sich, sondern für eine andere, stark vom Hochwasser betroffene Frau haben wollte. Sie selbst sei auch „nur Helferin“ und habe dabei erfahren, dass die Dame ihr Motorrad beim Hochwasser verloren hat. Kurzum, wir haben beschlossen, sie sollte es bekommen.


Unsere ursprüngliche Verabredung war dann: Wir bringen das Motorrad, so wie es ist, etwas geputzt nach etwa 10 Jahren Standzeit, zu Lisa und sie und ihre Bekannten kümmern sich um den Rest. Aber nach einigen weiteren Messages stellte sich heraus, dass Lisa selbst mit einem Handikap lebt. Wegen einer Muskelerkrankung ist sie weitestgehend an einen Rollstuhl gebunden und Ihre Bekannten haben kaum Ahnung von Motorrädern. Auf Ihrem Facebook Profil konnte man zwar erkennen, dass sie ein gutes Herz hat, z.B. die Haare wachsen lassen, um sie sich dann für Echthaarperücken für krebskranke Kinder abschneiden zu lassen, aber auch gerne auf dem Nürburgring als DRIFTGIRL unterwegs ist. Das gönnt sie sich ab und zu als persönliche Freiheit und es scheint zu funktionieren.
Dann war unser Herz gebrochen und wir schalteten unseren Falcone Club ein und fragten nach Unterstützung in dieser Angelegenheit. Sehr schnell bekamen wir die Zusage, dass sich der Club an den entstehenden Kosten beteiligen würde. Es geht schließlich um Motorräder! Mit diesem Background konnte ich die Yamaha fahrfertig auf die Räder stellen

Bei den Händlern um Rabatte gebettelt und in etwas über einer Woche war sie mit neuer Batterie und Reifen bereit für den TÜV. Die befreundete Kfz- Meisterwerkstatt Thomas Schneevogt ist uns bei den Gebühren auch noch was entgegen gekommen.

Am vergangenen Sonntag, 05.09.2021 habe ich sie dann, diesmal bei schönem Wetter, zusammen mit meiner Frau im Begleitfahrzeug nach Mayschoß gefahren, direkt zum Haus der betroffenen Person. Dort waren wir dann auch mit Lisa verabredet. Schon die Anfahrt dahin hat uns wieder einmal emotional so mitgerissen. Dernau kannten wir ja schon, Schuttberge überall. Aber ab Rech dann nur Katastrophe, Müll, Schutt, 50 Meter Straße, 100 Meter Schotter, Schutt, 50 Meter Asphalt, 150 Meter Schotter usw. und es riss bis und in Mayschoß nicht mehr ab.


Wir sind dann erstmal an dem Haus der Betroffenen vorbeigefahren, da wir die exakte Anschrift nicht hatten. An dem Haus, das es sein musste, stand eine Frau die dem Motorrad sehnsüchtig hinterher schaute und anscheinend das Schild las, das ich hinten am Topcase angebracht hatte „Ich bin eine Spende und fahre gerade ins AHRTAL“! Als ich dann auf ihr Grundstück oder besser gesagt auf die Trümmer, die davon übrig geblieben sind, einbog, traf auch Lisa in Begleitung ihres Freundes ein. Noch immer hatte die Betroffene, Marion M., keine Ahnung was da vor sich ging. Als wir es ihr dann gemeinsam erklärten, war sie völlig aus dem Häuschen und freute sich mit Tränen in den Augen. Lisa hatte noch eine ordentliche Motorradkombi als Geschenk besorgt und ihr überreicht, ohne aus dem Auto auszusteigen. Und als wir Marion dann noch mit schönen Grüßen vom Falcone-Club noch etwas Bargeld für einen neuen Helm, für die Ummeldung und etwaige Zusatzkosten überreichten, damit sie das Geld für dem Helm nicht in dringend notwendige Anschaffungen verwenden muss, ist sie uns nicht nur wörtlich um den Hals gefallen. Lisa musste dann noch zu einem weiteren Helfereinsatz und wir konnten uns mit Marion noch etwas unterhalten.
Sie ist seit ewiger Zeit auf Motorrädern unterwegs. Unter andern ist sie Moto Guzzi V7 über viele Jahre gefahren. Ihre Harley, vielleicht gewinnen wir sie ja als Moto Guzzi Fahrerin zurück, ist zusammen mit ihrem Werkstattschuppen und dem nebenan stehenden Bungalow der Mutter von den Fluten der Ahr mitgerissen worden und ist seit dem nicht mehr auffindbar. Das Wasser der Ahr hat über 2 Meter über dem Dach ihres eigenen Bungalow gestanden. Das konnten wir selbst an den Nachbarhäusern sehen. Ihr Haus selbst ist schon bis auf die Grundmauern entkernt und ohne Fenster ist es drinnen wie ein Rohbau, nur viel feuchter!


Mit rund 800,00 € haben wir als Club mit Sicherheit etwas richtig Gutes getan und zumindest einen Menschen im Ahrtal wieder etwas glücklicher gemacht. Dennoch gibt es da noch viel zu tun und zumindest meine Frau und ich werden weitermachen, auch Marion nochmal besuchen und auch unterstützen, bis es für die Menschen im Ahrtal wieder einigermaßen lebenswert wird!
Entschuldigt, dass es wieder mal was länger geworden ist, aber diese Menge an Emotionen lassen sich leider nicht in Kurzform bringen.    Tom

04.09.2021 – Kleine Schritte unserer Hilfe – Teils große Wirkung bei den Betroffenen!

Wir konnten unserer „Sockenfrau“ Adelheid ein Fahrrad überreichen und verschiedene Elektrogeräte. Durch neue Verbindungen, die bei guten Taten entstehen, bekam ich die Möglichkeit ihr Lager, ein geliehener Container, um einige neuen Verkaufsartikel (Hygieneprodukte) aufzustocken. Jetzt werden halt nicht mehr nur Socken verkauft. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Um ihre Zukunft müssen wir uns also keine Sorgen machen.
 
Übrigens gab es ein Interview mit ihr und einem italienischen Sender der extra ins Krisengebiet gereist ist. Verrückt oder?  Jetzt wird unsere „Sockenfrau“ noch zur „donna dei calzini“.
 
Unsere zweite Hilfsaktion, die alleinstehende ältere Dame, traf ich noch mal in ihrem total entkernten Haus an und wir konnten dort eine Waschmaschine übergeben. „Nächste Woche geht es los, dann kommt wieder Strom in den Keller“ freute sie sich.
 
Dann wurden wir durch unseren rührigen Tom Kunz eines besseren belehrt. Bei unseren Treffen zersägt er gerne mal ganze Wälder, aber dass er auch gute Dinge bewegen kann, beweist er mit seiner „Motorrad-Geschenkaktion“. Wir vom Club unterstützen ihn gerne und übernahmen die Kosten für Reifen, TüV etc. Auch einen Autospender hat er aufgetrieben. Wir stecken jetzt noch etwas Geld in TÜV und Bremsen und die richtige Familie dafür steht schon in den Startlöchern.
 
Claudia K. aus Blessem mit ihren 5 jährigen Zwillingen sollte den Wagen ursprünglich bekommen aber sie wollte es nicht annehmen. „Es gibt da noch ander Fälle die, es nötiger brauchen“ meinte sie nur. So sprang dann doch unverhofft ein Puky Tretroller aus meiner Kindheit für die Jungs und ein Geldspende heraus, die es ihr ermöglicht, die Anzahlung für einen so dringend benötigten neuen Wagen zu leisten. Ein großes „Danke“ von Ihr an alle und ich soll euch alle umarmen, was ich somit hier getan habe!
 
Durch ihren Kontakt kam ich zu einer anderen Person, die ein behindertes 10jähriges Kind hat und leider ohne männliche Unterstützung vorankommen muss. Mittlerweile ist sie an ihrer Belastungsgrenze  angekommen, sagt sie. Vielleicht können wir mit unserer Geldspende wieder etwas Kraft und Hoffnung in ihr wecken. Wir werden die Situation weiter beobachten. Es gibt Menschen die über soviel Unglück auch total zerbrechen können.

Hier geht es demnächst wieder weiter

 
Dann ist da noch der kleine Biergarten in Blessem, der nahe an der Erft steht und wie ein Wunder nicht in die Tiefen gerissen wurde. Hier macht die Erft eine leichte Kurve und das Wasser driftet nach außen zum Prallhang hin ab.  Zum Glück liegt die „Kleine Rast“ innen, so dass zwar alles überflutet wurde aber der komplette Abriss der Gebäude nicht stattfand. Die Wirtin, Frau Katja Z. und ihr Bruder Jan aus Blessem erzählte mir, dass sie erst befürchteten, dass die Statik-Kontrolleure ihren Hof für unbewohnbar erklären würden, wie so viele Häuser hier direkt an der Abbruchkante und das Haus auch mit einer Sprühdose markieren würden. Doch sie ließen die Sprühdose stecken – erstmal gerettet. Eigentlich schon mit dem gelebten Traum des kleinen Biergartens abgeschlossen, entschieden sie nun: Wir bauen wieder auf!

Unser Kühlschrank – Aus dem Schrott aber voll funktionsfähig.

 
Als Notbetrieb wird hier erstmal für die Helfer ein Bierwagen gestellt. Eine dringend benötigte Riesen-Kühlschrank-Gefrierkombination fand ich auf dem Elektronikschrottberg meines Dorfes. Nach Reinigung und Trocknung stelle sich die tadellose Funktion eines fast neuen Gerätes heraus. Hier muss ich jetzt mal für MIELE Werbung machen. Toll! Toll auch, als sie den Schrank aufmachte und dort ein Kuvert mit 1200 Euro unserer Spenden vorfand. „Ganz frisch“ sagt ich nur.
 

30.08.2021 – Ein Motorrad als Sachspende wurde persönlich übergeben!

Hallo Leute, ich bin es Tom, seit vielen Jahren Mitglied im Falcone Club. Hier mal was zum Thema „Spenden und Motorräder“:



Vielleicht liegt es daran, dass ich am ersten Sonntag nach der Katastrophe selbst in Ahrweiler als Helfer vor Ort war oder auch am Spendenaufruf beim Falcone Clubtreffen. Auf jeden Fall kamen meine Frau Doris (ihr gehören die beiden Maschinen) und ich auf die Idee, Wie die Yamaha XJ 900 und XJ 600 an Flut-geschädigte zu verschenken. An Opfer, die ihre Motorräder und auch mehr verloren haben. Getreu unserem Motto: „nicht labern…einfach machen“ haben wir kurzerhand einen FACEBOOK-Aufruf über die Seite vom „Lohnunternehmen Markus Wipperfürth“ (Hochachtung vor seiner Leistung) gemacht. Am nächsten Tag meldete sich die Mutter eines Betroffenen bei uns. Seine YAMAHA R1 stand bis über den Tank im Flutwasser, in der gleichen Garage war auch ein über 30 Jahre alte BMW, den er vor nicht allzu langer Zeit von seinem Opa geerbt hatte. Als angestellter Dachdecker, und bei dem ganzen restlichen Schaden, würde er sich auf lange Sicht kein Motorrad mehr leisten können. Nachdem ich dann mit Marco M. telefoniert hatte, haben meine Frau und ich entschieden, dass er die 900er bekommen soll.

Weil diese nach einem kleinen Sturz von mir jetzt schon über fünf Jahre gestanden hat und ich gar nicht so richtig wusste, in welchem Zustand sie sich befindet, hatte ich mit ihm abgesprochen, dass das ganze dann zustande kommt, wenn sie vernünftig anspringt und noch ein wenig in diverse Reparaturen, wie z.B. in Verkleidung, Batterie, Reifen und TÜV investiert werden würde. Ich also am nächsten Tag zum Schuppen bei meiner Mutter, Starthilfe und …..Brumm Brumm….jetzt war ich richtig angefixt und habe beschlossen: „nix da, der Junge bekommt das Ding fahrbereit.“ Einmal waschen, Verkleidung ab und kleben (Super-Glue….tolles Zeug) Aufnahme richten, neue Batterie, jeden Abend in der Woche gewerkelt. Meinen Freund Christian vom Autohaus Plughaupt aus Ingelheim konnte ich als Sponsor für den Reifensatz gewinnen und meinen Freund Rudi Sch. für Montage und Wuchten. Vom Falcone Club wurden aus dem Spendentopf die Kosten für TÜV und ein paar Kleinteile übernommen. Da die Yamaha über all die Jahre noch angemeldet war, konnte ich am Freitag 27.08. die erste Proberunde auf öffentlichen Straßen drehen. Riskanter Weise hatten wir uns schon vorher für den folgenden Samstag zur Übergabe verabredet, aber jetzt war ja alles gut und ich hatte mich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Meine Mama, die auch schon was in den Falcone-Spendentopf gegeben hat, hat mir dann auch noch einen Brief für Marco mit ein paar Euronen drin mitgegeben, für eine weitere Tankfüllung bzw. zeitnahen Ölwechsel, den habe ich beim besten Willen in der kürze der Zeit nicht mehr geschafft. Die Mutter von Marco hatte ich vorher schon unter dem Siegel der Verschwiegenheit informiert, dass ich das Motorrad von Lindlar nach Ahrweiler „auf Achse“ fahren werde. Marco selbst war bis zum Schluss der Annahme, sie würde auf einem Anhänger kommen und er müsste selbst noch einiges investieren. Die Überraschung ist uns, auch Dank des Falcone Clubs Clubs, auf jeden Fall gelungen und vielleicht sehen wir ihn mal bei einem unserer Treffen.

Für die XJ 600 haben wir auch schon einen Plan. Eine Frau aus Mayschoß wird sie bekommen. Ihr Haus befindet sich im Rohbauzustand (entkernt wg, der Flut) und ihr Motorrad wurde vom Wasser mitgerissen und ist nicht mehr auffindbar. Lisa F. eine Fluthelferin hat uns kontaktiert und auch mit ihr hatte ich besprochen das wir die Maschine so abgeben wie sie ist (fast 10 Jahre gestanden) und Lisa F. wollte sich um alles weitere kümmern. Aus verschiedenen Gründen, von denen ich in der Fortsetzung berichte, haben wir uns uns entschlossen, dass auch dieses Motorrad fahrbereit übergeben wird. Dank der Kostenzusage vom Falcone Club wird das möglich sein. Vielen Dank jetzt schon mal.

Der Spendenlink unserer Homepage wurde bei unserer Veröffentlichung auf FACEBOOK unter DORO KUNZ und TOM GUZZI MOTO natürlich mit eingepflegt.

Fortsetzung folgt: ….

24.08.2021 – Spendensumme inzwischen auf über 12.000,00 € angewachsen!

Mattheo ist gerade dabei weitere Personen zu finden, die durch das große Raster fallen, und denen wir mit einer kleinen Spende von uns weiterhelfen können. 

11.08.2021 – Weitere 3.000,00 Euro sind inzwischen auf unserem Konto eingegangen! Danke, Danke, Danke!

Nein, liebe Freunde! ich habe mich nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, als ich Familie Hansen versprach, dass ich nicht zum letzten Mal mit einer nötigen Spenden vorbeikommen werde. Unser Club ist wirklich der Knaller und ich bin stolz auf Euch! Weitere 3000 Euro sind inzwischen auf dem Spendenkonto eingegangen.

Ich weiß, dass es für manche vielleicht nervig erscheint, dass wir momentan viel über diese Katastrophe von historischem Ausmaß berichten, anstatt zum Beispiel über das richtige Ventilspiel bei der Falcone zu diskutieren. Aber ich verspreche euch, das wird auch wieder anders werden.
 
Nur jetzt ist unsere Hilfe angesagt! So, wie wir schon beim 1. Lockdown mit unserer Hilfe viel für unsere italienischen Freunde tun konnten. Gutes spricht sich herum und wir bekommen das alles doppelt und dreifach zurück. Glaubt mir Leute.
 
So konnte ich gestern einer weiteren alleinstehenden Person, Frau Kulissa-Kiel, die Summe von 1600 Euro überreichen.


In ihrem kleinen Reihenhaus ist jetzt nichts, absolut nichts mehr. Fleißige Helfer haben es bis auf die Grundmauern total entkernt. Dies ist hier leider überall nötig, um Schimmelbildung und Staunässe zu verhindern.


So hat sich inzwischen das Strassenbild von Erftstadt verändert. Statt riesigen Müllbergen mit Hausrat und kaputten Geräten, sind nun Berge von Bauschutt vor den Häusern. „So hat es hier schon mal ausgesehen“, sagt mir die alte, rüstige Dame, die an der Strassenecke von Blessem selbstgebackenen Kuchen an Helfer und Anwohner verteilt.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis hier die Menschen wieder ihren Kaffee und Kuchen im eigenen Haus genießen können. So lange hoffe ich, dass wir unterstützend dabei sein können. Die Flut ist ein Jahrhundertereignis, das uns alle hätte ebenso treffen können.
 
Tue Gutes und rede darüber, hab ich mal gehört!
 
Ich bitte euch,  macht auch ihr weiter Werbung für die gute Sache und verteilt den Link (https://falcone-club.de/spendenaufruf-fuer-hochwassergeschaedigte/) auf unserer Homepage auch an Familie, Freunde und Bekannte außerhalb des Clubs. Der Effekt ist irre groß, wenn die Spender wissen, wo ihre Geldspenden hinkommen.
 
Toll ihr Falconisti, weiter so!    Euer Mattheo

09.08.2021 – Matthias Auth war wieder unterwegs

Nachdem wir unsere „Sockenfrau“ mit einem Teil der Spenden beglücken konnten, hieß es nun den nächsten ein wenig Hoffnung durch unsere Hilfe zu geben. Endlich auch für mich mal ein freier Tag, und ich mache den Galletto klar für den Weg nach Blessem, jenen Ortsteil, den es ja so fürchterlich durch die Wassermassen getroffen hatte. Hier will ich mich mit einer Sozialarbeiterin treffen, die mir Kontakte zu Leuten vermittelt die jetzt quasi zum zweiten Mal vor dem Abgrund stehen. Das erste Mal als das Wasser ihre Häuser in die Tiefe riss und jetzt das wirtschaftliche Desaster. Ich entscheide mich für den wendigen Galletto, da es immer noch nicht ganz einfach ist, zu den betroffenen Ortsteilen von Erftstadt zu gelangen. Den Helm schon auf dem Kopf, stand unsere sozial engagierte Freundin Moni vor der Tür. Bevor du da losfährst, hör dir das mal an:

„Junge Familie, Haus gerade komplett neu renoviert, vier Kinder davon zwei hilfebedürftig und im Rollstuhl, müssen in Italien im Urlaub  tatenlos zuschauen wie ihr Haus absäuft.“

Ich fahr auf Umwegen zur Adresse und verfluche den Sommer 2021 der mich schon wieder mit Regengüssen ärgert. Der Müllberg vor der Haustür Nr.18 wirkt schon sehr aufgeraümt und ich staune, wie schnell die Dorfgemeinschaft mit gemeinsamer Hilfe zumindest die Strassen wieder befahrbar machen konnten. Aber leider keine Menschenseele in diesem Haus.


„Hier Familie Hansen, wir wohnen hier gerade nicht“, heißt es freundlich am Telefon, nachdem ich die Telefonnummer, die  provisorisch an der Tür klebte, angerufen hatte. „Komm doch zu unseren Freunden, mit denen wir gerade schauen, wie der FC“  im DFB Pokal gegen Jena spielt“. Tatsächlich treffe ich die Familie komplett versammelt mit Onkeln und Helfern vor dem Fernseher an. Eine erste Auszeit nach Tagen und Nächten des Aufräumens.

Erst die Katastrophe und jetzt noch Köln im Rückstand, scherzt der junge Familenvater Sven bitter. Prompt schießt Köln das Tor zum Ausgleich.

„Hier auch ein kleiner Beitrag zum Ausgleich von unseren Leuten vom Falcone Club“, sagte ich und holte den Umschlag mit dem Spendengeld von 1000 Euro hervor.

Ruhe plötzlich! Keiner schielte mehr auf das Spiel in Jena.  Carina, die Mutter mit dem kleinen 17 Monate alten Toni im Arm, steht das Wasser in den Augen und ich lasse mich davon anstecken. „Das können wir wirklich gut gebrauchen, die Heizung wird teuer“. Am liebsten hätte ich mich fast schon entschuldigt, dass es nicht mehr ist, aber ich erkläre, dass es möglicherweise dabei nicht bleiben wird. Oh je, schon wieder mal weit aus dem Fenster gelehnt, Herr Mattheo! Aber da weiß ich ja, was ich für einen tollen Club mit tollen Leuten ich im Rücken habe. Ich habe also die berechtigte Hoffnung, dass wir da noch mehr bewirken können!


Nachdem wir uns emotional alle beruhigt haben, wird mir die mich schon anstrahlende restliche Familie vorgestellt: Da sind die Kinder Collin und Angelo mit großer körperlicher Behinderung, die stark hilfebedürftig sind. Beide 16 Jahre. die ich wegen des Alters für Zwillinge halte, aber tatsächlich Vierlinge! sind. So erläutert es mir die Mutter, die aber nicht Carina mit dem inzwischen von Toni vollgesabberten T-Shirt ist. Hier bin ich wohl bei einer Patchwork-Familie  der ganz besonderen Art gelandet, die trotz, oder wegen aller Widrigkeiten, wunderbar funktioniert. Während ich noch verzweifelt versuche, die Familienverhältnisse zu sortieren, erlöst mich Vater Sven mit den Worten: Es gibt keine Unterschiede, wir lieben sie alle gleich.

Nachdem ich die Kinder für ein gemeinsames Foto vom Galletto befreien konnte, versprach ich wiederzukommen möglichst mit einem weiteren Umschlag für diese so gebeutelte und gleichzeitig tolle Familie.


Mit diesen Eindrücken tuckere ich in Gedanken zurück zu meiner zum Glück intakten Behausung. Der Galletto läuft wunderbar sanft in der inzwischen warmen Abendsonne dieses seltsamen Sommers 2021. Er hat tatsächlich auch seine guten Seiten.
 

09.08.2021 – Wolfgang Kamrad sammelt Sachspenden

Hallo Volker,

ich versuche mal paar Zeilen zu schreiben:

Zunächst etwas zu der Situation im Katastrophengebiet, in den Medien wird viel Berichtet und gezeigt, die Wirklichkeit ist eher noch schlimmer. Nach nun fast 3 Wochen gibt immer noch nicht überall Strom, Wasser, Telefon. Die wenigen Straßen sind nur mit schwerem Gerät und  Risiko befahrbar. Die Hilfsdienste und Bundeswehr sowie viele freiwillige Helfer arbeiten am Limit. Selber war ich noch nicht dort, weil ich da nicht helfen kann, die Infos kommen von der Hilfsgruppe.

Da muss man helfen, bei uns in der Siedlung gibt es eine Sammelstelle „ Urfeld Hilft“ täglich fährt ein Bus, voll  beladen mit Sachspenden in die Ortschaften, die Falconistis haben auch ordentlich gesammelt, alles ist dort angekommen.

Nicht jeder hat die Zeit sich zu engagieren, ich hab sie oder nehme sie mir, bin Rentner, hab früh gelernt mich zu organisieren. 

Dann ist da noch was, ich liebe die Eifel, seit 1961  treibe ich mich dort rum, mit Moped, Kleinkraftrad, Motorräder, geschätzte 40 000  Km mit der Airone. Sehr oft auch mit dem Auto, aber auch auf Schusters Rappen. Hab  paar Mal die Ahr auf der Straße gesehen, war aber meist noch passierbar. Solche Fluten wie diese hat es dort meines Wissens noch nicht gegeben. Auch die Swist ein Bächlein, 1-2 m breit fliest normal ca. 1 m unter Straßenniveau, die Hauptstraßen von Heimersheim, Metternich, Weilerswist war teilweise 2,5 m unter Wasser. Die Erft war noch extremer, dann der Einbruch der Wassermengen in die Kiesgrube, anfangs sicher ein kleiner Wasserfall, dann Sturzbäche mit extremer Strömungsbeschleunigung, das Wasser hatte freien Lauf, Häuser, Straßen, Autobahn, Autos,  sind regelrecht weggerissen worden. Die Bilder von unserer Sockenfrau und ihrem Auto in der Grube zeigen welche Kräfte da wirkten.

Auf ca. 30 Km von Süd nach Nord sind sehr viele Brücken über die Swist und Erft zerstört.

Ich denke wir haben erkannt was passiert ist, z.Z. sind Sachspenden noch sehr gefragt, ich werde die Bedarfsliste unserer Sammelstelle über WhatsApp verbreiten, Finanzhilfe wird benötigt nach den Aufräumarbeiten, gebt was Ihr könnt, jeder Euro zählt!              Wolfgang

08.08.2021 – Neues von der „Sockenfrau“

DER TOTALE TOTALSCHADEN , BEI TRAUMHAFTEN WETTER
SCHAUT EUCH MAL DEN HIMMEL AN
ICH BESORGE MIR MORGEN EINEN PANZERKNACKER
DER MIT DEM BRECHEISEN UMGEHENKANN
VIELE GRÜßE
ADELHEID, DIE SOCKENFRAU

06.08.2021 – Matthias Auth berichtet: 

Nach unserem Sommertreff konnte ich stolz die prall gefüllte Spendenflasche zu Hause durchzählen. Sagenhafte 4000 Euro steckten darin. Dazu kamen weitere Zusagen und Überweisungen, die rd. 5000 Euro  gesamt ausmachten.
 
Die Idee, so tat ich es euch auch kund, war es, die Spenden ganz gezielt auf einzelne Schicksale verwenden.
 
 Leichter gesagt als getan! Ich hörte von Schicksalen, die ich aber nicht erreichen konnte. Es gab kein Telefon und auch keine Adresse. Oder andere, denen schon reichlich durch große Spendenbereitschaft seitens anderer Organisationen geholfen wurde. Oh Mann, da hab ich mich aber aus dem Fenster gelehnt, dachte ich, bis das Telefon klingelte und Michaela anrief. Hast du schon von der Sockenfrau gehört?
 
Sockenfrau? fragte ich.
 
Ja, die Adelheid R., die da am Abgrund von Blessem (der Ortsteil von Erftstadt, der fast komplett in einer Kiesabbauhalde ins Wasser gerissen wurde) ihr Wohnung hatte. Alles weg, außer einer Tragetasche mit ein paar privaten Unterlagen. Da braucht jemand jetzt wirklich Hilfe!
 
 
Ich fand sie dann: „die Sockenfrau“ wie sie für mich erstmal in Ermangelung ihres vollständigen Namens hieß. Notdürftig inzwischen untergekommen bei uns im Nachbarort. So erfuhr ich, dass sie sich mit ihren hochwertigen Socken seit einiger Zeit auf Märkten und Messen so schlecht und recht durch das Leben schlug, aber dabei auch glücklich war. Ihr Lagerbestand, also die berufliche Grundlage und Existenz, befand sich in einem roten Lieferwagen der aktuell noch immer kopfüber ungeborgen dort im Abgrund liegt.
 
 
„Sie dürfen da nicht heran! Zu gefährlich!“ sagen die Verantwortlichen, genauso wie der Zugang zu den Überresten ihrer Wohnung.  Eine Stunde wurde ihr gewährt um persönliche Dinge dort herauszuretten, aber nur zu Fuß und nur das, was sie tragen konnte. 2 Alu-Koffer, 2 italienische Tonvasen und ein Werbe-Stofftier der Sockenmarke Falke!!! (spätestens jetzt sind wir Falconisti ganz nah dran).
 
Die Stunde war noch nicht ausgereizt und sie versuchte einen 2. Bergungsversuch von Hab und Gut. Aber sie wurde von der Security gestoppt und dorthin zurückgeschickt wo sie die ersten 2 Koffer zwischenzeitlich deponiert hatte. Aber dort war nichts mehr, die Koffer, beide weg! Nicht mehr auffindbar! Gestohlen? Im allgemeinen Chaos von Helfern entsorgt oder weggeworfen? Wir wissen es nicht.
 
Aber stellt euch diesen Horror mal vor: Du hast so gut wie NICHTS mehr, und dieses „Nichts“ wird dir auch noch genommen.
 
Nach dieser Geschichte wusste ich: Hier sind wir richtig mit unserer Hilfe!. Die vor ihr auftauchend wie eine Weihnachtsgans mit Geldscheinen gestopfte Milch-Flasche mit 2/3 unser Sammlung erntete ungläubige Blicke von Adelheid R., der Sockenfrau.
 
Als ich ihr die darin befindliche Summe (rund 3300 Euro) nannte, wurde die gar nicht auf den Mund gefallene und energische Frau ganz still und beschämt.
 
 
Sie antwortete nur: „da gibt es noch andere die gar nix haben, alte Leute die sich nicht helfen können“ und ob sie das Geld teilweise abgeben könne.
 
Nein, sagte ich vehement! Und ich beschloss innerlich mit dem Sammeln von Spenden weiterzumachen.
 
Auch ihr lieben Freundinnen und Freunde des Falcobe-Clubs, die ihr von solchem Unglück verschont geblieben seid, könnt dies weiterhin tun und helfen.
 
Wir haben ein Spendenkonto eingerichtet:
 
Kontoinhaber: Falcone-Club
IBAN: DE07 8306 5408 0005 2223 03
BIC: GENO DEF1 SLR
Deutsche Skatbank
 
Unter dem Stichwort: „Hilfe für Hochwasseropfer“ könnt ihr dort eure Spenden hinüberweisen. Jeder Euro ist wichtig und er hilft an der richtigen Stelle.
 
PS: als ich dann unsere Sockenfrau Adelheid verließ , sagte sie noch: „das wäre genau die Summe für einen kleinen Start mit einem Verkaufsstand in Düsseldorf Ende August“.
 
Wir werden uns auf die Socken machen, um darüber zu berichten…zumal der Falke immer mit uns ist!
 
—————————
Inzwischen gibt es auch eine Reaktion von „unserer Sockenfrau“:
 
Lieber Matthias,

vielen Dank für die großartige Spende. Ein herzliches Dankeschön an den
Motor Guzzi Club.
Was für ein Glücksfall, ich kann jetzt wieder starten. Ich freue mich so.
Jetzt kann mich wieder bevorraten und habe vor zum 14. August zu starten, die Sockenfrau geht zum Aachener Platz in Düsseldorf.
Viele Grüße
Adelheid R.
—————————
 
Vielen Dank für euer Engagement und eure Bereitschaft zu helfen. Weitere Updates von unserer Aktion folgen. Der Falcone-Club

 

 

One Reply to “Spendenaufruf für Hilfsbedürftige!”

Schreibe einen Kommentar