Frühlingstreffen 2022 – II

War denn drei Jahre lang Winter? Endlich wieder Frühlingstreffen!

Schon bei meinem Eintritt in den Falcone-Club Anfang 2020 freute ich mich auf das Frühlingstreffen in der niederrheinischen Parklandschaft- dann folgte die allseits bekannte Durststrecke namens Pandemie. Nun endete sie erst einmal- bis um zwei Uhr am Sonntagmorgen. Dann war aber nur das Bier alle. Es gibt Schlimmeres!

Der Reihe nach: ich kam am Freitagmittag an, um rechtzeitig auch beim Aufbau des Festzelts anpacken zu können. Das Festgelände liegt vor dem Tor des Campingparks Laarer See, dort gibt es eine kleine Hütte für Küche und Buffet und eine Zeltwiese. Die Abseitslage verhindert Störung der übrigen Camper durch Festivallärm (den es nicht gab), oder umgekehrt Lähmung unserer Benzingespräche durch die gesittete Ruhe bei den Erholungssuchenden auf dem Platz. 

Am Freitag kam die Vorhut zum Angewöhnen, Zelt auf bauen und Eingrooven. Oder auch Expeditionen ins Neuland zu wagen: Strom Tanken für Wolfgangs Elektroauto. App gefragt, Säule angefahren- drei Fehlversuche! Einmal passte keine Karte, zweimal waren die Ladekabel an den Zapfsäulen abgeschnitten. Vermutlich sind sie längs eingeschmolzen und tun als Kupferdichtungen für Verbrennungsmotoren ihren Dienst.

Am Abend dann vegane Gemüsesuppe mit Würstchen- Bleifrei mit einer Prise Bleiersatz sozusagen. Und dann im Zelt und am Lagerfeuer tauchten dicke Umhänge und Pelzmützen auf- keine Wikinger, nur Frosthummeln. Trotz Sonnenschein wurde abend klar: es ist noch April!

Am nächsten Morgen Frühstück im Ristorante am Platz, Panneschopp genannt. Das hat wohl Klaus missverstanden. Erst kam er zum Frühstücksort, als schon alles weggeputzt war, und später…

Erst mal chillen, quatschen, Neuankömmlinge begrüßen, zum Tanken fahren (nein, Wolfgang nicht: seine Wohnwagenbeleuchtung und sein handy hatten den Kia wider Erwarten nicht leergesaugt).

Mittags gab unser Präsi Mattheo einen Überblick über das aktuelle Vereinsgeschehen und die nächsten Veranstaltungen, dann gab uns Rolf gute Vorsätze für die Ausfahrt mit. Und die ging dann auch los!

Die Kleinen nach vorne: da waren der Galletto, zwei Stornello und eine Vespa. Die dicken Pötte mussten sich ein wenig mäßigen, aber so konnten sie mehr Eindrücke von der schönen Landschaft aufnehmen. Und gelegentlich verloren gingen nicht die Kleinen, sondern die weiter hinten…aber dann kamen wir alle am Pausenhalt in Wachtendonk an, wo wir erst am Niersufer unsere Guzzi- Parade für die Zuschauer aufbauten und dann noch eine vor der Eisdiele.

Auch der Rückweg verlief gesittet und fast geräuschlos- jedenfalls konnte Klaus auf den letzten fünf Kilometern ein Klappern seiner Nuovo zuordnen. Am nahen Ziel hatten wir dann den Programmpunkt „Öffnen des Siegermotors“, der nie fehlen darf bei einem zünftigen Treffen. Befund in diesem Falle: Ventilführung und Ventilsitz hatten sich gelockert, der Rest war heil. 

Das war nun doppeltes Glück: begrenzter Schaden sowie umgehende Ursachenklärung durch das versammelte Publikum einerseits- und andererseits ein treuer Freund, der statt mit dem Motorrad einfach mal mit den Transporter angereist war. Rücktransport gesichert- das muss der selige Carlo ihm im Schlaf eingeflüstert haben!

So konnte stand dann dem Abendessen mit ambulantem Pizzabäcker nebst selbstgeschnitztem Tiramisu als Grundlage für die eine oder andere Hopfenkaltschale nichts mehr im Wege- bis diese dann nachts plötzlich zur Neige ging.

Alles Schöne hat ein Ende- wir haben es am Sonntag noch mit ausgiebigem Frühstück und anschließendem Zeltabbau und Aufräumen in die Länge gezogen.

Was bleibt: die Erinnerung an ein harmonisches Treffen bei gutem Wetter und guter Laune. Und an die tolle Vorbereitung und emsige Durchführung durch Dagmar und Rolf sowie weitere gute Geister! Danke an alle guten Geister!

Bernd Luchtenberg