Der Falcone Club trauert um sein berühmtestes Ehrenmitglied, Enrico Cantoni. Er war der letzte noch lebende Ingenieur der für Moto Guzzi so genialen und erfolgreichen Nachkriegsära.
Der junge Enrico begann seine Karriere bei Guzzi 1940 im Alter von 14 Jahren. Er wurde schon sehr früh mit der Weiterentwicklung der Guzzino betraut. In der Rennabteilung wurde er neben Cesare Carcano und Umberto Todero zu einer festen Größe. Die „Genialen Drei“ waren es dann auch, die die bis heute geniale unerreichte „Ottocilindri“ erschufen. Andere Projekte folgten und Stornello und Lodola wurden dank ihm auch im Gelände sehr erfolgreich. In der Zeit der Tomaso-Ära wurde er aus dem Dienst, wie so viele bei Guzzi, entlassen. Und er schwor sich nie wieder einen Fuß über die Schwelle des Werkes zu setzen. Vor 10 Jahren war es dann aber vergeben und ich konnte Zeuge diesen ersten Schrittes sein. Nach weiteren 5 Jahren erfuhr er endlich zu seinem 90. Geburtstag die Ehre, die ihm gebührt. Wieder konnten wir mit einer kleinen Abordnung des Falcone Clubs dabei sein und sogar die Eröffnungslaudatio halten. Welch eine Ehre! Diese konnten wir ihm in kleiner Form zurückgeben und machten ihn von nun an zu unserem Ehrenmitglied. Er freute sich immer sehr über unsere Kalender und die Falcone Post. Dies ließ uns Mariacarla, seine Tochter, regelmäßig bis zum Schluss ausrichten.
Traurig, dass wir dieses Jahr nun schon neben Harald Stränz und unserem Präsidenten Karl Lotze weitere wichtige Menschen um unsere Passion Moto Guzzi verloren haben. Sie werden in unseren Gedanken und Erinnerungen immer einen Platz behalten.
Ciao grande Cantoni, buon viaggio e a presto! Matthias Auth